Schwefelporling – Chicken of the Woods

Das Frühjahr ist die nicht nur die Zeit der Morcheln, sondern auch die Zeit der Schwefelporlinge. Der Schwefelporlinge (Laetiporus) gehört zu den Mykorrhiza-Pilzen. Er zersetzt Totholz. Durch seine leuchtend gelb-orangene Farben ist er im Wald leicht zu entdecken. Er besiedelt unterschiedliche Laubbäume. Häufig findet man ihn an Obstbäumen, Weiden, alten Eichen (Laubholz-Schwefelporling) und auch an Nadelbäumen (Nadelholz-Schwefelporling). In diesem Artikel beschäftige ich mich eingehend mit diesem außergewöhnlichen Pilz, der auch unter dem Synonym „Chicken of the Woods“ bekannt ist.

Taxonomie und Beschreibung

Der Schwefelporling gehört zur Gattung Laetiporus, die zur Familie der Polyporaceae gehört. Diese Gattung umfasst mehrere Arten von Porlingen, die für ihre auffälligen Farben und ihren kulinarischen Wert bekannt sind. Der wissenschaftliche Name „Laetiporus“ leitet sich von den lateinischen Wörtern „laetus“ (fröhlich) und „porus“ (Pore) ab und verweist auf die oft lebhaften Farben und die porige Oberfläche dieser Pilze.

Der Schwefelporling zeichnet sich durch sein lebendiges gelb-oranges bis rötlich-oranges Aussehen aus. Die Fruchtkörper können beachtliche Größen erreichen und wachsen häufig in großen, gut sichtbaren Klumpen an Baumstämmen oder Baumstümpfen. Die Oberfläche ist glatt und faserig, und die Unterseite ist von zahlreichen kleinen Poren bedeckt, durch die die Sporen freigesetzt werden.

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Schwefelporling Verbreitung und Lebensraum

Der Schwefelporling ist in vielen Teilen der Welt verbreitet, darunter Nordamerika, Europa, Asien und Australien. Er bevorzugt feuchte, gemäßigte Wälder, wo er auf abgestorbenen oder geschwächten Bäumen wächst. Besonders häufig ist er auf Laubbäumen wie Eichen, Buchen und Kastanien anzutreffen, obwohl er gelegentlich auch auf Nadelbäumen zu finden ist.

Ökologische Bedeutung

Der Schwefelporling spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem des Waldes, da er dazu beiträgt, abgestorbene organische Materie abzubauen und Nährstoffe wieder in den Boden freizusetzen. Durch den Abbau von totem Holz trägt er zur Gesundheit des Waldes bei und schafft Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen, darunter Insekten, Pilze und Kleinsäuger.

Kulinarischer Wert des Schwefelporlings

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Schwefelporlings ist sein kulinarischer Wert. In vielen Kulturen wird er als Delikatesse geschätzt und in einer Vielzahl von Gerichten verwendet. Sein festes, fleischiges Fleisch und sein reiches Aroma machen ihn zu einer beliebten Zutat in Suppen, Eintöpfen, Pfannengerichten und sogar vegetarischen Fleischersatzprodukten. Der Geschmack wird oft als mild und leicht zitronig beschrieben, und die Textur ist zart und saftig. Diese Eigenschaften haben ihm den Spitznamen „Chicken of the Woods“ eingebracht.

Der Schwefelporling enthält Oxalsäure und ist roh giftig. Junge Exemplare sind durchaus essbar – allerdings nicht für jeden verträglich. Vor dem erstmaligen Verzehr sollte der Schwefelporling abgekocht werden (für 10 Minuten). Das Kochwasser wird weggeschüttet. Anschließend kann der Pilz nach Belieben zubereitet werden. Es gibt dazu tolle Rezepte. Besonders paniert als Nuggets hat der Pilz viele Freunde. Aber auch gebraten kann man ihn gut mit Gemüse und/oder Nudeln kombinieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Schwefelporling aufgrund der enthaltenen Oxalsäure nicht von allen Menschen vertragen wird. Einige Personen können allergische Reaktionen auf den Verzehr dieses Pilzes erfahren, insbesondere wenn er nicht ordnungsgemäß zubereitet wird. Aus diesem Grund wird empfohlen, neue Pilze langsam und in kleinen Mengen zu konsumieren, um etwaige unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.

ACHTUNG: Wächst der Schwefelporling an einem giftigen Baum, sollte er nicht verzehrt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er die Giftstoffe des Baumes aufnimmt. Schwefelporlinge, die an einer Eibe oder an Goldregen wachsen, können schwere Vergiftungen verursachen.
Auch Exemplare, die an Eichen oder Robinien gewachsen sind, können bei empfindlichen Personen Durchfall und Erbrechen auslösen. Schuld ist die Gerbsäure, die der Pilz diesen Bäumen entzieht. Diese kann sich zudem negativ auf den Geschmack auswirken.

Medizinische Anwendungen

Abgesehen von seinem kulinarischen Wert wird der Schwefelporling auch in der traditionellen Medizin geschätzt. Einige Kulturen verwenden Extrakte aus diesem Pilz zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen und sogar Krebs. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Schwefelporling eine Vielzahl von bioaktiven Verbindungen enthält, darunter Antioxidantien und antimikrobielle Substanzen, die potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften haben könnten. Dennoch sind weitere Forschungen erforderlich, um das volle medizinische Potenzial dieses Pilzes zu verstehen und zu nutzen.

Fazit

Der Schwefelporling ist zweifellos ein faszinierender Pilz, der aufgrund seiner lebhaften Farben, seines kulinarischen Werts und seiner potenziellen medizinischen Anwendungen weit verbreitet ist. Sein Auftreten in der Natur ist nicht nur ein beeindruckendes Schauspiel, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit und zum Gleichgewicht der Ökosysteme, in denen er vorkommt. Obwohl er nicht für jeden verträglich ist, bietet er denjenigen, die ihn genießen können, eine reiche kulinarische und möglicherweise auch medizinische Erfahrung.

Bist Du im April oder Mai auf der Suche nach Morcheln lohnt es sich, ab und an den Blick zu heben. So wurde zuletzt auch eine meiner erfolglosen Morchelsuchen mit einem tollen Schwefelporling-Fund entschädigt.

Rezepte Schwefelporling

Chicken of the Woods gebraten

frisch geerntete Schwefelporlinge (ca. 500gr)
1-2 Zwiebeln
Olivenöl
gehackte Petersilie
Salz & Pfeffer

Zubereitung

Die Schwefelporlinge putzen. Am besten mit einem Pinsel. Schadhafte Stellen werden herausgeschnitten. .
Klein schneiden in ca. 1 cm dicke Streifen.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Pilzstreifens scharf anbraten. Dann die Temperatur etwas reduzieren und die Zwiebeln hinzugeben. Einmal kräftig durchschwenken und für 15 Minuten braten.

Da der Schwefelporling viel Flüssigkeit enthält, sollte die Pfanne nicht abgedeckt werden.

Die Petersilie einrühren, salzen, pfeffern und auf Tellern anrichten.

Guten Appetit!

Chicken of the Woods Nuggets

1-2 Frische, handgroße Schwefelporlinge

Mehl
3 EL Kichererbsenmehl (oder Sojamehl oder Eiersatzpulver), verrührt mit 9 EL Wasser
1 TL Salz
1/2 TL Pfeffer
1 PR Muskat
Ca. 2 handvoll Panniermehl oder Panko
Öl

Zubereitung

Schwefelporlige mit dem Messer putzen.
In Nugget-große Stücke schneiden.
Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und die Pilzstücke 15 Minuten darin auskochen. Diese Mindesgarzeit unbedingt einhalten, damit der Pilz bekömmlich wird!
Abgießen, etwas abkühlen lassen.

Das angerührte Kichererbsenmehl mit Salz, Pfeffer und Muskat verrühren. Die Nuggets erst in Mehl, dann im Eiersatz und anschließend in Paniermehl wenden.
Reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen und die Chicken of the Woods Nuggets darin ausbacken.

Weitere leckere Rezepte sind der Steinpilz-Flammkuchen und auch das Geschnetzeltes mit Waldpilzen.


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