Die Täublingsprobe

Täubling Täublingsprobe
Täubling (Russola spec.)

Täublinge sind eine faszinierende Gruppe von Pilzen, die in Wäldern auf der ganzen Welt zu finden sind. Diese vielfältige Gruppe von Pilzen hat im Laufe der Evolution eine beeindruckende Vielfalt an Formen, Farben und Eigenschaften entwickelt. Doch was hat es mit der Täublingsprobe auf sich? Dazu später mehr.

Täublinge gehören zur Familie der Ritterlingsartigen (Russulaceae) und zur Gattung „Russula“. Sie sind bekannt für ihre lebhafte Farbpalette, die von leuchtendem Weiß über Rot, Orange, Violett, Grün und Braun reicht. Diese farbenfrohen Pilze ziehen nicht nur die Aufmerksamkeit von Pilzsammlern und Naturfreunden auf sich, sondern sind auch wichtige Organismen in Ökosystemen, da sie mit Bäumen in symbiotischen Mykorrhiza-Beziehungen stehen.

Täublinge gehören zu den Sprödblättlern. Typisch für Sprödblättler sind leicht splitternde helle Lamellen. Gerne bezeichnet, als Mandelsplitter. Ebenso ist ein brüchiger Stiel allen Täublingen gemein. Bricht man den Stiel eines jungen Täublings durch, erinnert das Geräusch an das Durchbrechen eines Apfelstücks. Diese brüchige Konsistenz basiert auf den kugelförmigen Zellen im Fleisch.

Farben sind variabel

Die Identifizierung von Täublingen kann herausfordernd sein, da es Hunderte von Arten gibt, die sich in Größe, Farbe und anderen Merkmalen stark unterscheiden. Vor allem die farbliche Vielfalt der Täublinge ist immens groß. Selbst ein und dieselbe Art kann farblich sehr unterschiedlich ausfallen. Eine exakte Bestimmung nicht daher nicht immer einfach. Wenn es rein um die Genießbarkeit von Täublingen geht, gibt es jedoch eine Abkürzung über eine Geschmacksprobe des rohen Pilzes. Die Täublingsprobe.

Vorsicht! Täublingsprobe nur für erfahrene Sammler

Hast Du einen Pilz eindeutig den Täublingen zugeordnet, kannst Du Dich an die Täublingsprobe heranwagen. Gerade Anfängern rate ich jedoch unbedingt davon ab. Bitte schließt euch einem erfahrenen Sammler an oder noch besser: bittet einen Pilzsachverständigen um Mithilfe.

Niemals rohe Pilze schlucken

Ganz wichtig ist, dass Du die Kostprobe auf keinen Fall herunterschlucken darfst!

Generell dürfen rohe Pilze nie verschluckt werden. Viele der bekannten Lecker-Schmecker, sind in rohem Zustand giftig – teilweise tödlich giftig. Falls es zu einer Pilzvergiftung kommt oder der Verdacht besteht, wende die umgehend an den Giftnotruf (hier findest Du die Kontaktdaten).

Ablauf der Täublingsprobe

Für die Probe brichst Du ein kleines Stückchen aus dem Hut oder Stiel des Täublings heraus. Nicht zu groß, aber mindestens ca. 5x5mm. Die Stelle sollte natürlich möglichst sauber sein und keine Schnecken oder Maden enthalten. Kaue nun auf dem Stück eine Weile herum (30-60sek).

Ergebnis der Täublingsprobe

Schmeckt die Probe bitter oder scharf, ist der Täubling giftig. Schmeckt die Probe mild oder aromatisch, ist der Täubling essbar.

Achtung: Speitäublinge

Bei Täublingen mit glänzend roter Huthaut solltest Du besonders vorsichtig sein. Dahinter steckt gern der extrem scharfe Speitäubling (Russula Silvestris). Die Schärfe verliert sich mit dem Erhitzen. Speitäublinge sind jedoch giftig – vor allem in größeren Mengen.

Essbare Täublinge wie der Apfeltäubling (Russula Paludosa) oder der Zinnobertäubling (Russula Rosea) sind auch rötlich, haben jedoch keine so sehr glänzenden Hutfarben.

Frauentäubling

Frauentäubling Täublingsprobe
Frauentäublinge

Der essbare und besonders schmackhafte Frauentäubling (Russula Cyanoxantha) ist sehr farbenfroh. Die Farben seines Hutes reichen von grün, braun, blau bis lila. Je nach Standort und Boden überwiegt mal der eine, mal ein anderer Farbton. Ein sehr individuelles Merkmal sind jedoch die nicht spröden Lamellen. Im Gegensatz zu den übrigen Täublingen, sind die Lamellen des Frauentäublings sehr flexibel – in einigen Büchern auch als „weich“ beschrieben. Streicht man mit dem Finger über die Lamellen biegen sie sich sanft unter dem Druck.

Jeden Täubling testen

Weil die Lamellen anderer Täublingsarten gerade bei älteren Exemplaren auch schon einmal etwas schmierig werden können, ist auch beim „eindeutig“ identifizierten Frauentäubling die Täublingsprobe sehr zu empfehlen.

Im letzten Oktober hatte ich einige Buckeltäublinge (Russula Caerulea, essbar) für ein leckeres Pilzgericht gesammelt. Bei der heimischen Täublingsprobe schmeckte einer von ihnen etwas scharf. Da dies ein Hinweis auf ein enthaltenes Gift ist, wurde dieses Exemplar umgehend aussortiert. Die enthaltenen Gifte können teils zu sehr starken Magen-Darm-Beschwerden führen.

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